Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er auf ’s Eis…
Am Anfang steht eine Wette aus Übermut, ein Spiel unter Männern. Wer sich allerdings in die Gefahr begibt, kommt sprichwörtlich manchmal darin um, und so werden Mitspieler zu „Übel-Mitgespielten“, ehemals fester Grund zu gähnendem Abgrund, und die Kopf- schmerzen am nächsten Morgen versprechen groß zu sein. Zugleich aber setzt dieses Theater im Theater mit der ihm eigenen sinnlichen Kraft unbekannte emotionale Energien frei und hält dabei allen mit augenzwinkernder Ironie den Spiegel vor: Wer zuletzt lacht, lacht am besten – vorausgesetzt er kann auch über sich selbst lachen, denn wer am Ende den Esel zu spielen hat, bleibt abzuwarten.
Mozarts Oper COSI FAN TUTTE scheidet die Geister, scheidet die Geschlechter und ruft nicht selten heftigen Ehestreit auf dem Heimweg hervor. Und wie kaum eine andere Oper wurde sie über die Epochen getrimmt und gebogen, der jeweiligen political correctness gehorchend. Dabei ist sie am Ende ganz einfach was sie ist: THEATER in seiner ganzen sinnlichen, doppelbödigen, nachdenklichen und manchmal auch bitteren Fülle – und eben auch ein Blick in den Spiegel, der nicht immer schmeichelhaft sein muss.